Was ist kernkraftwerk tschernobyl?

Das Kernkraftwerk Tschernobyl war ein sowjetisches Kernkraftwerk, das in der Nähe der Stadt Prypjat, nordwestlich von Kiew in der Ukraine, lag. Es wurde in den 1970er Jahren gebaut und war ein Reaktor des Typs RBMK-1000.

Am 26. April 1986 ereignete sich im Kernkraftwerk Tschernobyl der schwerste Unfall in der Geschichte der kommerziellen Kernenergie. Durch experimentelle Testläufe kam es zu einer unkontrollierten Kettenreaktion im Reaktor 4, was letztendlich zur Explosion des Reaktorkerns führte. Diese Explosion verursachte eine Freisetzung von radioaktiven Materialien in die Umwelt.

Die Freisetzung von Radioaktivität erstreckte sich über weite Teile Europas und hatte dramatische gesundheitliche und ökologische Auswirkungen. Unmittelbar nach dem Unfall starben zwei Arbeiter, und weitere 28 Arbeiter starben innerhalb von Wochen an den akuten Auswirkungen der Strahlung. Langfristig führte die Strahlenbelastung zu zahlreichen weiteren Todesfällen durch Krebs und anderen Krankheiten.

Etwa 116.000 Menschen wurden aus der evakuierten Zone um das Kernkraftwerk evakuiert und die Stadt Prypjat wurde aufgrund der hohen radioaktiven Belastung komplett aufgegeben. Die Zone um das Kernkraftwerk wurde zur Sperrzone erklärt und ist bis heute weitgehend unbewohnbar.

Um den Sarkophag über dem zerstörten Reaktor zu stabilisieren und die weitere Freisetzung von Radioaktivität zu verhindern, wurde der sogenannte Tschernobyl-Sarkophag errichtet. Dieser wurde 2016 durch das Neue Sicherungssystem (NSC) ersetzt, das den Reaktor und den alten Sarkophag komplett abdeckt.

Tschernobyl hat einen deutlichen Einfluss auf die öffentliche Meinung zur Nutzung der Kernenergie weltweit gehabt und dazu geführt, dass Sicherheitsstandards erhöht und die Konstruktion von Kernkraftwerken überarbeitet wurde.